Quelle: Land schafft Leben, CC BY-ND 4.0

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Milch kostet im Supermarkt etwa einen Euro, der Bauer bekommt derzeit aber nur um die 30 Cent. Das klingt doch nicht logisch, oder? Der Grund ist einfach. Milch wird nicht nur zu der Milch verarbeitet, die in Packungen im Supermarkt steht. Nur 10 Prozent der Milch, die österreichische Molkereien erhalten, steht als Trinkmilch im Supermarktregal. 90 Prozent der Milch wird zu Produkten wie Käse, Butter und Milchpulver. Fast die Hälfte der Milch, die unsere Bauern und Bäuerinnen melken, wird in andere Länder verkauft. Man kann sagen, Österreich ist keine “Bananenrepublik” sondern ein “Milchland”. Wie viel Cent ein Bauer oder eine Bäuerin für einen Liter Milch bekommt, hängt davon ab, wie viel Geld Verbraucherinnen und Verbraucher in Österreich und im Ausland bereit sind, für die Milch auszugeben.

Für jede Milchpackung und jedes Milchprodukt, das du aus dem Regal nimmst, wird eines nachgestellt. Das bedeutet, dass der Supermarkt ein Milchprodukt mehr von der Molkerei bestellt und diese die Milch dafür benötigt. Jede Kaufentscheidung von dir hat also einen direkten Einfluss darauf, wo Milch erzeugt wird und auf welche Weise (biologisch/ konventionell/etc.).

Quelle: Land schafft Leben, CC BY-ND 4.0 Zum Abschluss gibt’s einen kleinen Blick in die Zukunft. Was wird aus den Milchbauern und Milchkühen und welche Milch wird es in Zukunft zu kaufen geben?
Mehr Kühe pro Bauernhof
 Zählt man die Milchkühe in Österreichs Ställen, erkennt man einen klaren Trend: Die Milchkühe werden immer mehr. Hatte ein Milchbauer 2004 noch durchschnittlich 11,3 Kühe, waren es 10 Jahre später schon 17. Die Bauernhöfe werden weiter wachsen. Arbeitet ein Bauer oder eine Bäuerin im Vollerwerb, braucht er/sie immer mehr Kühe, um von der Milcherzeugung leben zu können.
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Mehr Länger-Frisch-Milch
Noch vor weniger als zehn Jahren war Frischmilch die mit Abstand beliebteste Milchsorte. Der Trend geht aber ganz klar zu immer mehr Länger-Frisch-Milch. Statt ein paar Tagen hält sie in der geschlossenen Verpackung ein Monat. Erkennbar ist Länger-Frisch-Milch am Aufdruck “länger frisch” und am Mindesthaltbarkeitsdatum. Frischmilch hält hingegen nur einige Tage, wird aber weniger stark verarbeitet.
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Zuletzt geändert: Sonntag, 21. Januar 2018, 22:39