Landwirtschaftliches Grünlandbewirtschaftung

Weidebewirtschaftung

In der Vegetationsperiode (Ende Mai bis Ende September in den tiefen Tallagen) grasen die Tiere (Rinder, Schafen, Pferde, Ziegen etc.) die Grünfläche direkt ab und düngen gewissermaßen die Flächen. Nach dem Bundestierschutzgesetz von 2007 müssen Rinder 90 Tage Auslauf bzw. Aufenthalt unter freiem Himmel verpflichtend ausgesetzt sein. Nachteil ist jedoch ein gewisser Viehtritt.

Weideformen

Ungeregelt: "Hutung" wie auf der Alm können die Weidetiere während der gesamten Vegetationszeit, die gesamte Grünlandfläche abgrasen. Es kommt zu Unter- bzw. Überbeweidung.

Geregelt: Die Beweidungsfläche wird untereilt und nur in bestimmten Zeitabschnitten freigegeben. Neben der Koppelweide (Pferde) gibt es die Portionsweide (Rinder).

Die Weidefläche wird täglich bzw. öfters selektiv den Tieren zugeteilt. Dadurch kommt es zu weniger Futterverschmutzung bzw. -vertritt und es wird mehr Futter aufgenommen. Der Arbeitsaufwand ist relativ hoch, wegen der Einzäunung. Heute werden zu diesem Zweck Elektrozäune aufgestellt. Für den Weidebetreiber besteht jedoch eine Aufsichtspflicht.

Wiesebewirtschaftung

Bei der Wiese werden Gräser und Kräuter mehrmals in der Vegetationsperiode durch Mahd geerntet und in Ausnahmefällen Ende Herbst noch durch Tiere nach beweidet.

Ziel ist die Produktion von Konservierungsfutter wie Heu und Silage.

Mittels Mähwerken wird schonend die Wiese 3 bis 4 Mal in der Vegetationsperiode (Juni bis August) gemäht. Die letzte Mahd wird Grumet bezeichnet.

Mähwerke

  • Trommelmähwerk

Trommelmähwerk http://t3.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcThZEPlC5GonLHtC0LXSBBab0UldqDBqJBxwBuoLMFPknrxXfdqhADieses Mähwerk arbeitet mit rotierenden Scheiben mit Messern und arbeitet wie ein Rasenmäher mit freiem Schnitt, das heißt ohne Gegenschneide. Durch die hohe Rotationsgeschwindigkeit (bis zu 85m/s) werden die Halme durch Luftsog hochgezogen und mit den Messern abgeköpft. Dieses Mähwerkzeug kann vorne, seitlich oder hinten montiert werden und wird mit der Zapfwelle betrieben. Eine rundum angebrachte Steinfangschürze verhindert das Wegfliegen von Gegenständen. Arbeitsbreiten gehen von 1,20m bis zu 5m. Die Messer an der Trommel können einfach getauscht und gewartet werden. Vorteil ist eine sehr hohe Schlagkraft, der Nachteil ist das hohe Gewicht und ein leistungsstarker Traktor von Nöten.

Video unter http://tinyurl.com/adty4wk

  • Fingermähwerk

FingermähwerkDas Fingermähwerk ist ein sog. Balkenmähwerk. Auf einem beweglichen Balken sind Messer angenietet und dieser Messerbalken pendelt gegengleich mit einem starren Balken mit Mähfingern. Dies wird als Hub bezeichnet. Das Fingermähwerk arbeitet wie eine Schere mit Schneide und Gegenschneide. Angetrieben wird dies mit einer hydraulischen Kurbel und Schubstange oder Exzenter. Bis zu 2000 Pendelbewegungen pro Minute sind möglich. Das Fingermähwerk wird va. seitlich am Traktor angebracht. Aufgrund des geringen Energie- und Leistungsbedarfes ist dieses Mähwerk die am häufigsten eingesetzte Technik. Zur Wartung werden die Messer und Mähringer vom Balken entfernt, geschliffen oder erneuert und genietet. Auf die Schnitthöhe bei der Mahd ist zu achten, damit es zu keiner Schädigung der Grasnarbe kommt.

  • Doppelmessermähwerk

DoppelmessermähwerkDas Doppelmessermähwerk ist ebenfalls ein Balkenmähwerk mit dem Unterschied, dass es zwei Messerbalken gibt. Hier gibt es einen pendelnden mit Messern besetzten Balken und einen starren Messerbalken. Bei dieser Technik sind höhere Schnittgeschwindigkeiten möglich. Der Betrieb ist weitgehend verstopfungsfrei.

Heuwerbegeräte: 

Das nun frisch gemähte Gras wird mittels Heuwerbegeräten gleich mäßig auf die Grasnarbe aufgebreitet und zur Beschleunigung der Trocknung gezettet. Bei der Herstellung der Grassilage wird genauso vorgegangen, jedoch wird das angewelkte Futter siliert und die Mahd für die Heuwerbung weitergetrocknet.

  • Kreiselzettwender

KreiselschaderUm das Mähgut vom Feld zu holen (Silage/Heu) muss es vorher geschwadet werden. Der Kreiselschwader besteht aus einem oder mehrerer horizontaler Kreisel mit 7 – 15 Zinkenarmen an welchen mehrere Rechzinken montiert sind. Mittels einer Kurvenbahnsteuerung werden die Zinken ausgehoben und das Mähgut seitlich abgelegt. Eine Steinschlagschürze ist auch dort angebracht. Der Antrieb erfolgt von obern mittels Zapfwelle. Tasträder dienen zum Schutz der Grasnarbe.

Video Kreiselzettwender: http://tinyurl.com/bqbbya7

Video Kreiselschwader: http://tinyurl.com/cra8myt

Ladewagen: 

LadewagenDas im Schwad abgelegte Heu/ Silage wird dann mittels Ladewagen von der Wiese abgeholt. Die Funktionsweise: Der Ladewagen ist ein umbauter Anhänger. An der Vorderseite unten befindet sich eine gezogene bzw. geschobene Pick-up, welche das Trocknungsgut mittels kleinen Rechzinken zum Laderotor gefördert, der das Mähgut in den Förderkanal drückt. Ein dort befindliches Schneidwerk mit bis zu 72 Messern, bietet die Möglichkeit das Futter zu zerkleinern. Diese kann jedoch aus ausgebaut werden. Im Ladewagenraum befindet sich der Kratzboden. Auf paarig laufenden Ketten sind Förderleisten montiert, welche das Futter nach Hinten transportieren. Seitlich ist der Ladewagen geschlossen. An der Oberseite sind von vorne nach hinten Seile gespannt, welche eine flexible Raumgestaltung ermöglichen. Am Ende ist eine Abladeklappe. Einige Modelle haben am Ende stehende Vereilerwalzen, welche für die Verwendung beim Fahrsilo besonders geeignet sind.

Video: http://tinyurl.com/amqhwmc

Silagetechnik:

Silage ist durch Milchsäuregärung konserviertes Futtermittel. Durch die Fermentation des Grünfutters ist es besonders gut für Wiederkäuer verdaulich. Nach dem mähen und zerkleinern des Grases wird es kurz an der Sonne vorgetrocknet und danach unter Luftabschluss anaerob vergoren.

  • Rundgallensilage 

RundballensilageDas im Schwad befindliche Silagegut wird mittels Ballenpresse zu einem Rundballen gepresst und mittels Silofolie auf einem Wickeltisch luftdicht eingepackt. Danach werden die Ballen zu einem Lagerplatz nahe der Aufstallung transportiert. Nach 6- 8 Wochen ist die Gärung abgeschlossen. Bei Bedarf wird der Siloballen in den Stall gebracht und die Folie entfernt. Die Folien werden gesammelt und zu Gartenmöbel und Geräte verarbeitet.

Video: http://tinyurl.com/cuadvgthttp://tinyurl.com/aeo9nhc

Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Wiese_%28Gr%C3%BCnland%29

  • Fahrsilo

http://t0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcRYKKEsKEZzVEtRc2CrsDhZeo3_U34xXQos4M8ZwwF3sK4vM5OW http://www.youtube.com/watch?v=OEwXbDKYnsMAuf einen befestigten Untergrund wird das Silagegut gleichmäßig vereilt. Es gibt auch die Bauweise mit Seitenwänden aus Stahlbeton. Nach der Feinverteilung fährt man mit einem Tracktor und verdichtet das Silagegut. Danach wird das Silagegut mit PVC Folien abgedeckt und mit Autoreifen sowie Sandsäcken beschwert. Die Entnehme erfolgt auch nach 6 – 8 Wochen. Dabei wird an einer Seite die Folie geöffnet und mittels Siloblockschneider oder Frontlader das Silagegut entnommen und in den Stall gebracht.

Video: http://tinyurl.com/c5d2e6p

  • Hochsilo

HochsiloEs wird aus Stahlbeton oder Holz ein zylindrischer Silo gebaut. Durch eine Befüllungseinrichtung kommt das Silagegut in den Innenraum und wird mit einem Silozusatzmittel versetzt und luftdicht abgeschlossen. Bei dieser Vergärung sinkt der pH-Wert unter 7 und es entsteht Kohlendioxid und Kohlenmonoxid (Gärgase) sowie Sickersaft. Bei der Entnahme von Silo sind beim Öffnen nach 6 bis 8 Wochen Gärzeit auf die Gärgase zu achten. Am besten gibt es eine Belüftungsanlage und Entnahmeschnecke.

Almbewirtschaftung

In der kurzen Vegetationszeit von Juni/Juli bis August/September werden Wiederkäuer (Schafe, Ziegen, Rinder und Pferde) über dem Sommer auf der Alm ungeregelt, d.h. nur mit einer großflächigen Gebietsumzäunung, gehalten.

In nur mehr 900 Almwirtschaftsbetrieben wird noch Milch gemolken und z.T. gleich vor Ort zu Topfen und Käse verarbeitet. Die direkte Milchabholung (Materialseilbahn) ist fast nur mehr als historisch zu bezeichnen.

Die Almvegetation ist sehr artenreich und hat auf Grund der zahlreichen Gräser, Kräuter und Heilpflanzen einen positiven Einfluss auf Tiere und deren Produkte. Almmilch hat eine andere chemische und geschmackliche Zusammensetzung als jene im Tal.

Eine jährliche und regelmäßige Mahd bzw. Beweidung, dient zum Schutz der wetterresistenten Flora. Entfällt die Almpflege, so verschwinden diese wertvollen Pflanzen und die dünne Bodenschicht auf dem felsigen Untergrund beginn durch die Erosion und Schwerkraft zu rutschen. Ebenso ist auf diesen ungemähten Flächen im Winter erhöhte Lawinengefahr zu messen.

Alpines Grünland: (Streuwiese, Hutweiden, Bergmähder…)

Sensenmahd Videos:

Almweide Videos:

è Alm: Grafik erstellen: schematisch: Traktor im flachen und mit steigenden Winkel überlappend Motormäher und zu letzt Sense…

Zuletzt geändert: Mittwoch, 21. November 2012, 02:24